Mit Hilfe der zahlreichen Spenden vor allem von Privatleuten und durch das Engagement von Mitgliedern im Rahmen von Schulaktivitäten, Geburtstagsfeiern und der Vorstellung unseres Projektes auf Festen und Veranstaltungen ließen sich über die Jahre wesentliche Verbesserungen im Leben von benachteiligten Kinder in Bolivien erzielen.
Kindergartenprojekt Chocaya (seit 2019)
Nach mehreren Gesprächen mit Karoline Mayer konnten wir unser Projekt im Hinblick auf die Bildung von Kindern neu ausrichten. Im ländlichen Umland von Cochabamba übernehmen wir mit unseren beiden pädagogischen Fachkräften Patricia Duran und Zoyka Mamani die tägliche Betreuung von Kindern. Die Erzieherinnen unterstützen die Kinder, die Schwierigkeiten mit dem Lernen haben, in einer sogenannten "Ludoteca". So sollen die Heranwachsenden spielerisch lernen und sich positiv entwickeln. Die tägliche Betreuung der Kinder ermöglicht den Müttern einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, um die oft schwierigen Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern.
Rückblick: 2008 bis 2016 (Staatliches Kinderheim SEDEGES)
Wir starteten offiziell im Mai 2008 mit einer einheimischen Lehrerin, einer einheimischen Ärztin und Volontären von Projects Abroads. Die etwa 25 Kinder in unserem Projekt besuchten aus verschiedenen Gründen am Vormittag keine Schule. Ihr Alter lag zwischen neun Monaten und zwölf Jahren. Die Ärztin betreute alle Kinder der Ciudadela. Sie sorgt auch dafür, dass die 80 Kinder einmal pro Woche in der Escuelita eine warme Dusche nehmen konnten. 2009 stellten wir eine weitere Mitarbeiterin, eine Erzieherin, ein.
Pädagogische Betreuung
Mit der Beschäftigung von pädagogisch und psychologisch ausgebildeten Mitarbeiterinnen, gelang es, den Kindern ein tägliches Betreuungsangebot, vergleichbar dem eines Kindergartens, zu gewährleisten.
Die kontinuierliche Betreuung durch die Pädagoginnen führte dazu, dass die Kinder nach und nach gelernt haben im Alltag zusammen zu leben. Dies wirkte sich sehr hilfreich bei der Einschulung in die Regelschule aus. Positive Rückmeldungen von Seiten der Regelschule zeigten uns, dass wir auf dem richtigen Weg waren.
Medizinische Versorgung
Damals wurden chronische Krankheiten wie Entzündungen, Mangelernährung, vernarbte Wunden bis hin zu Lausbefall oder Krätze behandelt. Auch größere medizinische Eingriffe wie beispielweise dringend notwendige Herzklappen-OPs, die Behandlung von Krebserkrankungen und Parasitenbefall versuchten wir finanziell zu unterstützen.
Die physische Gesundheit hat sich durch die regelmäßige Behandlung durch unsere Ärztin im Laufe der Zeit gebessert. Nur die Trinkwasserproblematik beinträchtigte die hygienische Situation.
Wasserversorgung
Im Februar 2011 ermöglichte die Kooperation mit einer australischen Stiftung (TIA international Aid) die Instandsetzung des 60 Meter tiefen Trinkwasserbrunnens auf dem Heimgelände. Wir waren sehr stolz darauf, auf diese Weise einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit unserer kleinen Freunde und Freundinnen zu leisten.
Lesen Sie hierzu auch den Bericht der BridgIT Water Foundation (PDF Download 1,3 MB)
Im Jahr 2012 unternehmen unserer Teammitglieder Luzia Pesch und Denise Hollmann eine "Inspektionsreise" nach Cochabamba. Beide konnten sich durch ihre einmonatige Mitarbeit versichern, dass die Betreuung gut funktioniert und eine vertrauensvolle, liebevolle Atmosphäre im Austausch mit den Kindern besteht.
Organisatorisch kommt es in diesem Jahr zu Änderungen. Neuer Träger und rechtlicher Vertreter vor Ort wird die Stiftung Cristo Vive, die seit vielen Jahren gemeinnützig in Chile und seit einigen Jahren auch in Bolivien tätig ist. Die Stiftung wurde von Karoline Mayer gegründet, die mehrere Teammitglieder persönlich kennenlernen.
Wir beschäftigten vier Mitarbeiterinnen, die sich pädagogisch und psychologisch um die Kinder in der Ciudadela kümmerten. In dieser Zeit konnten wir konnten wir durch den Einsatz weiterer Spendengelder ein weiteres Problem beheben: Die staatlich angestellten Tagesmütter werden nun nicht mehr zwischenzeitlich entlassen. Somit konnte eine gute Betreuung der Kinder erstmals rund ums Jahr gewährleitet werden.
Unsere Projektleiterin Rosario bildete die Brücke zwischen Deutschland und Bolivien. Im Jahr 2015 hat Frau Ursula Schneider aus München, pensionierte Psychologin, als Volontärin den Ausfall von unserer Mitarbeiterin Angela kompensiert. Dazu kamen noch Jan und Viktor zwei Volontäre aus Deutschland, die Silvia bei ihrer Arbeit unterstützten.
2016 - 2018 (Sagrado Corazon)
Gegen Ende 2016 waren wir vor die Situation gestellt, dass uns von staatlicher Seite unser Projekt der kleinen Schule aufgekündigt wurde. Hintergrund war die angestrebte Neuausrichtung des Heims, das fortan nicht mehr Kinder, sondern Frauen betreuen sollte. Das stellte uns vor die Frage, wie wir unser Projekt fortsetzen könnten. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern von Cristo Vive fanden wir zügig eine Übergangslösung – das Heim Sagrado Corazon in Cochabamba. Cristo Vive empfahl uns dieses Haus, in dem behinderte Kinder und Jugendliche leben, die einen höheren Betreuungsschlüssel brauchten. Unsere Hilfe wurde dringend benötigt, um die Betreuungssituation zu verbessern. Unsere Mitarbeiterinnen arbeiteten sehr engagiert und mit viel Herzblut an dieser schwierigen Aufgabe.